Die Tulla-Realschule ist Olweus-Schule

Es ist geschafft! Die Tulla-Realschule Karlsruhe darf sich seit November 2018 offiziell OLWEUS-Schule nennen. Sie ist die erste Schule im Stadtgebiet Karlsruhe und die zweite bundeslandweit, die das Zertifizierungsverfahren erfolgreich absolviert hat. Die Arbeit der Schulgemeinschaft hat die Anforderungen zur Zertifizierung zur vollsten Zufriedenheit erfüllt. Im Rahmen des abschließenden Audits durch Mitglieder der Programmkoordination des Universitätsklinikums Heidelberg, die im Auftrag der Baden-Württemberg-Stiftung arbeitet, wurde besonders die hohe Teilnehmerzahl bei den Schülerumfragen sowie eine deutliche Reduktion der Mobbingfälle gelobt.

Seit nunmehr drei Jahren arbeiten die Lehrkräfte, Schüler und Eltern intensiv und engagiert mit dem Präventionsprogramm gegen Mobbing und antisoziales Verhalten. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht ein auf Konsequenz und emotionaler Wärme basierendes Konzept. Durch gemeinsames Handeln aller am Schulleben Beteiligten soll Mobbing reduziert und prosoziales Verhalten der Jugendlichen gefördert werden.

Das Konzept des schwedischen Wissenschaftlers Dan Olweus setzt auf drei Ebenen an: Der Schulebene, der Klassenebene und der des einzelnen Schülers.

Auf der Schulebene finden halbjährliche Sitzungen des sogenannten Präventionskomitees statt. In diesem Forum tauschen sich Schüler, Eltern, Lehrkräfte und die Schulleitung über den aktuellen Stand und die Weiterentwicklung des Programms aus. Die Lehrkräfte besprechen jeden zweiten Monat in den Supervisionsgruppen konkrete Fälle, Maßnahmen und weitere Umsetzungsmöglichkeiten des Programms an der Tulla-Realschule. Beispielsweise werden in diesen Kreisen Möglichkeiten zu einer gemeinschaftsfördernden Pausengestaltung erarbeitet.

Im Rahmen der Klassengemeinschaft finden wöchentlich Klassenratsstunden statt, in denen ein schulspezifisches Sozialcurriculum umgesetzt wird. Themen sind zum Beispiel Selbstwertgefühl, gewaltfreie Reaktion und Kommunikation in Konflikten sowie wertschätzendes Feedback. Darüber hinaus gibt es jährlich einen Olweus-Tag, an dem projektartig und vertiefend an diesen Themen gearbeitet wird. Zur Stärkung der Klassengemeinschaft unternehmen die Schülerinnen und Schüler der Tulla-Realschule gleich zu Beginn des Schuljahres einen gemeinschaftsfördernden Ausflug. Über alle programmspezifischen Maßnahmen werden die Eltern regelmäßig auf Elternabenden informiert.

Bei der Intervention in einem konkreten Mobbingfall werden im Sinne von Olweus die Maßnahmen individuell abgestimmt und reichen von Einzelgesprächen bis zu Interventionen auf Klassenebene.

Zur Evaluation des Präventionsprogramms nehmen alle Schülerinnen und Schüler jährlich an einer Onlineumfrage teil, deren Ergebnisse dann wiederum auf den einzelnen Ebenen zur Weiterentwicklung der Maßnahmen genutzt werden.

Das langfristige gemeinsame Ziel ist mit Hilfe des Olweus-Programms ein wertschätzendes und positives Schulklima zu ermöglichen.